Das Hilfswerk der Evangelischen Kirchen der Schweiz Heks unterstützt eine indonesische Klage gegen den Zementhersteller Holcim. Dieser gefährde die Existenz von Inselbewohnern und solle Schadenersatz leisten. Das ist in mehr als nur einer Hinsicht problematisch.
Ende April meldete sich Jürgen Habermas zu Wort, zwei Monate später antwortete ihm Timothy Snyder. Die beiden Positionen legen orientierende Koordinaten in den Debattenraum zum Ukrainekrieg. Ausserdem geben sie ein Niveau für die Diskussion vor. Ein Beispiel, wie sehr dieses auch von klangvollen Namen oft unterschritten wird, ist der jüngste Appell in der deutschen Öffentlichkeit.
Das Frontex-Referendum wurde massiv verworfen. Deshalb beteiligt sich nun die Schweiz an der Verstärkung des Schengen-Grenzschutzes. Auf der unterlegenen Seite neigt man dazu, den Schutz von Grenzen als grundsätzlich inhuman anzuprangern.
Gebieterisch verlangen Wirtschaft und Presse nach einer verbindlichen Exit-Strategie der Regierung aus dem Lock-down. Sie wollen nicht wahrhaben, dass hierfür im Moment schlicht die Voraussetzungen fehlen.
Die Instrumente der direkten Demokratie in der Schweiz leiden unter ihrer Übernutzung durch politische Parteien. Es braucht eine neue Form der Gewaltentrennung.
Die Gilets jaunes reden von Revolution, beklagen - trotz eines im Vergleich sehr starken Sozialstaats - ihre Vernachlässigung durch die Politik und finden überraschend viel Zustimmung. Was läuft falsch in Frankreich?
Soll der Staat Kirchen und Religionsgemeinschaften "anerkennen" und sie so seinen eigenen Grundsätzen angleichen? Die Sache ist für beide Seiten heikel. Péter Nádas schildert in seinem Memoirenbuch einen sprechenden Fall aus seiner Familiengeschichte.