Wenn Künstler an überholten Konventionen der Malerei festhalten, gibt dies zu Fragen Anlass. Es drohen blosse Routine oder gar der Kitsch. Häufig hat man es mit Grenzfällen zu tun. So ausgerechnet bei einem Bild, das ich liebe. Es stammt aus dem späten 19. Jahrhundert und hängt im Kunstmuseum Ahrenshoop. Unstreitig ist es ein Produkt malerischer Routine, aber da ist dann doch noch mehr.
Über sieben Meter hoch, aus weissen Vierkantstäben gebildet, leer, schweigend: eine Aufforderung zum Schauen und Sinnieren – und zum Erkunden, weshalb Kunst schön ist.
Lange hat ein Abbruchhaus mitten im aufstrebenden Zürich West einer geplanten Strasse getrotzt. Seit einigen Jahren ist es weg, die Proteste sind vergessen. Doch ein ominöses Kunstobjekt nimmt Rache.
Das Kunstmuseum Winterthur zeigt gegenwärtig Arbeiten der in Berlin lebenden Georgierin Thea Djordjadze. Sie spielt mit den grossartigen Räumen des Gigon-Guyer-Anbaus.
Giovanni Pisanos Kanzel im Dom von Pisa repräsentiert das ganze mittelalterliche Denken über Gott und Welt. Das am Übergang zur Frührenaissance entstandene Werk verrät auch einen ehrfürchtigen Bezug zur Antike.
Vermeer im Louvre und gleichzeitig Twombly im Centre Pompidou: Zwei Ausnahmeerscheinungen, die untergründig verbunden sind. Wie solche Beziehungen möglich sind und worauf sie gründen, ist eine der faszinierendsten Fragen im Feld der Kunst.
Die provokative Frage wird wohl irgendwann gestellt werden müssen. Dabei ist zu beachten, dass gerade die gefährdeten mittelgrossen Museen für den Zugang zu Kunst eine enorme Rolle spielen.