Libertäre Planer und Unternehmer sind dabei, mit autonomen Zonen eine angeblich totale Freiheit – natürlich für Reiche – zu schaffen. Doch das geht nur mit totaler Kontrolle.
Die Harvard University hat Ronald Sullivan als Dean der Rechtsfakultät abgesetzt, weil Studierende sich durch dessen Verteidigung Harvey Weinsteins traumatisiert fühlen.
Die Parole "Kein Mensch ist illegal" unterstellt, eine Beschränkung des Zustroms von Migranten und Flüchtlingen sei illegitim. Sie verkennt, dass auch hier das politisch-gesetzliche Regulieren und die Anwendung der Regeln für Staat und Gesellschaft unumgänglich sind.
Den theologisch-ethischen Mahnungen und Warnungen fehlt zumeist das richtige Gespür für den Wandel, in dem wir uns befinden. Sie warnen vor Dammbrüchen, wo in Wirklichkeit eher ein Vorantasten stattfindet.
Weder eine Religion mit der Vorstellung eines über allem stehenden Gottes noch ein aufgeklärtes religiöses Denken brauchen mit Blasphemiegesetzen geschützt zu werden.
Die Verrechtlichung von Wirtschaft und Alltagsleben nimmt oft groteske Formen an. Das ist auch deshalb nicht gut, weil es populistischer Rechtsverachtung in die Hände spielt.
Woraus nährt sich die Kraft zum Widerstand gegen Unrechtsregimes? Der Politologe Helmut König sieht als Quellen das Legalitätsprinzip und ein "moralisches Kalkül" der Dissidenten.